Nagold wächst - und damit auch der Wasserbedarf
Am 16. April wurde der Anschluss der Gäuwasserversorgung an die Kleine Kinzig beim Hochbehälter Göttelfingen in Hochdorf in Betrieb genommen. Dadurch wird die Versorgungssicherheit für den Stadtteil Hochdorf und die Kronenbrauerei weiter erhöht.
Diese Erweiterung ist eines von mehreren Projekten, die in der Wasserversorgung der Stadt Nagold und ihrer Teilorte durchgeführt werden.
Wasserversorgung in Nagold
Rund 69 Prozent des Nagolder Leitungswassers werden im Nagoldtal und im Schwandorfer Tal gewonnen. Vier Tiefbrunnen fördern das Wasser aus 90 m Tiefe ins Wasserwerk. Zusätzlich wird Quellwasser zu Trinkwasser aufbereitet. Es versorgt die Kernstadt Nagold und den Stadtteil Pfrondorf.
Der zugekaufte Anteil wird von der Gäuwasser- und Schwarzwaldwasserversorgung sowie von der Wasserversorgung Kleine Kinzig in Alpirsbach zugeführt. Die Stadtteile Gündringen, Schietingen, Emmingen, Vollmaringen und die Gewerbegebiete Wolfsberg und INGpark auf dem Eisberg werden mit Gäuwasser versorgt. Mindersbach erhält Trinkwasser von der Schwarzwaldwasserversorgung.
Bezugsrechte bei Kinzig-Wasser erhöht
In den Wasserrechtsbescheiden ist festgelegt, wie viel Grundwasser in einem bestimmten Gebiet entnommen werden kann. Trinkwasserbehälter müssen hydraulisch so ausgelegt werden, um auch höher gelegene Haushalte mit Trinkwasser dauerhaft gut versorgen zu können. „Bei Kinzig-Wasser haben wir nun unser Bezugsrecht erhöht, um den steigenden Wasserbedarf in Hochdorf bedienen zu können“, so Peter Haselmaier, Leiter der technischen Betriebe. „Das Bezugsrecht von der Wasserversorgung Kleine Kinzig wird von 7 Liter auf 14 Liter pro Sekunde erhöht.“
Ertüchtigung Tiefbrunnen im Nagoldtal
Aus vier Tiefbrunnen im Nagoldtal und Quellfassungen im Schwandorfer Tal wird Rohwasser gewonnen. Die Wassergewinnungsanlagen sind besonders durch die Ausweisung von Wasserschutzgebieten vor Fremdeinträgen geschützt.
Das Rohwasser wird im Wasserwerk über Filteranlagen oder Reaktionsbecken aufbereitet. Unerwünschte Begleitstoffe werden entzogen und das Wasser mit Desinfektionsverfahren entkeimt.
„Eine gute Wasserqualität zu gewährleisten wird durch den Eintrag von Spurenstoffen, wie zum Beispiel Arzneimittelrückstände, Mikroplastike und andere Rückstände immer schwerer“, sagt Peter Haselmaier.
Hinzu kommt, dass die Pumpen nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Daher werden die vier Tiefbrunnen zwischen dem Wasserwerk und der Pfrondrofer Mühle nach und nach ertüchtigt. In Zukunft soll die Fördermenge erhöht werden, sodass 10 Prozent mehr Wasser aufbereitet werden kann.
Quellen im Schwandorfer Tal
Aktuell wird geprüft, wie die Quellwasserentnahmen im Schwandorfer Tal ertüchtigt werden können und die Wasserförderung durch Erschließung weiterer Ressourcen erhöht werden kann.
Bohrungen bei der Pfrondorfer Mühle
Im Bereich der Pfrondorfer Mühle wurden in den 80er Jahren Bohrungen abgeteuft. Diese sollen nun ertüchtigt werden. „Damit gäbe es eine neue Möglichkeit, Trinkwasser aufzubereiten“, so Peter Haselmaier.
Monitoring
Das Monitoring ist eine der ständigen Aufgaben in der Trinkwasserversorgung. Dabei wird darauf geachtet, dass das Grundwassser nicht erheblich beeinträchtigt wird und naturschutzrechtliche Richtlinien eingehalten werden.
Zu der Überwachung zählen auch Drohnenflüge, um die Schutzzonen beobachten zu können.