Die Ortsgeschichte

Chronik und Ortsgeschichte von Gündringen

Im Jahr 820
Karl Kempf hat die urkundliche Erwähnung aus dem Lorscher Codex 1987 an OV Anton Kiefer übermittelt.
"Ein gewisser Giselfrit schenkt an das Kloster zwei Leibeigene, den vierten Teil der dortigen Kirche, 30 Joch Ackerland und eine Wiese mit 20 Fuder Heu Ertrag im Nagoldgau im Dorf Gündringen ("in pago Naglachgouue in uilla Gundirichinga").
In dieser Urkunde wird auch die Kirche erwähnt. Es war wahrscheinlich eine Eigenkirche des Ortsherrn und stand wahrscheinlich an den selben Platz auf dem Bergsporn wie heute.
Der Historiker Hans Peter Köpf, den Professor Decker-Hauff als "blitzgescheiten Spezialisten bei schwierigen Datierung" bezeichnet hat, kommt nach eingehenden Untersuchung und Abwägung aller Möglichkeiten auf das Jahr 820.

Im Jahr 1087
Zum zweiten Mal wird Gündringen im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach im Schwarzwald erwähnt. Ein Adeliger (Buobo) schenkte dem Kloster seinen Besitz "in uilla Gunderichingen".
Im gleichen Buch des gleichen Klosters wird Gündringen im Jahr 1088 ein Jahr später wieder erwähnt.

Im Jahr 1088
Am 25. Januar übergibt Ritter Alberich im Auftrag des Burkhard von Kürnberg (im Breisgau) die Güter des Dienstmanns Burkhard in Schietingen und Gündringen an das Kloster Reichenbach im Murgtal. Landesherr ist damals Graf Heinrich von Tübingen.

Um 1247
Mechthild, die Tochter Rudolfs II. von Tübingen, heiratet Burkhard III. von Hohenberg. Als Heiratsgut erhält sie den alten Nagoldgau. Das Gebiet um Nagold wird hohenbergisch.

Im Jahr 1283
Die "Kechler von Schwandorf" wurden zum ersten Mal als "Kächeller" erwähnt und waren zu Beginn des 14. Jahrhunderts im Besitz von Unterschwandorf, Gündringen und Tahlheim. Gündringen war ihr reichsunmittelbarer Besitz.
Den Kirchenzehnten in Gündringen erwirbt am 23. März 1441 die Johanniter-Kommende Rohrdorf von Heinrich von Weitingen gegen die Anerkennung des Wiederlosungsrechts der Kechler von Schwandorf. Diese Pfründe und den "Pfarrsatz" behielt die Johanniter-Kommende bis 1809.

Die Gündringer Ortsherrn Kechler

Kechler, Hans Kaspar I., Sitz in Unterschwandorf
Kechler, Hans Kaspar II. , geboren 1513, gestorben 11.7.1576, in Gündringen beerdigt
Kechler, Hans Kaspar III., geboren 1564, gestorben 26.3.1635 Dürrenhardt
Kechler, Hans Melchior, geboren 1592, gestorben 1661 Dürrenhardt
Kechler, Hans Franz, geboren 1653, gestorben 1681.

Im Jahr 1559
Unter Hans Kaspar Kechler erfolgte die Reformation in Gündringen

Im Jahr 1639
Gündringen wird rekatholiziert

Im Jahr 1644
Nur noch vier oder fünf katholische und vier evangelische Familien sind in Gündringen ansässig

Im Jahr 1648
Ende des 30-jährigen Krieges war das Dorf ziemlich entvölkert

Im Jahr 1666
Gündringen verliert seine kirchliche Selbständigkeit, um sie 1734 wieder zu gewinnen

Im Jahr 1790
Gündringen wird an den Freiherrn von Münsch, einen sehr wohlhabenden Edelmann verkauft. Ihm gehörten schon Hohenmühringen, Egelstal und Dommelsberg.
Im Jahr 1805
Gündringen kommt unter Kurfürst Friedrich zu Württemberg.

Im Jahr 1806
Bei der Neueinteilung der Oberämter kommt Gündringen zum Oberamt Horb, die drei Steinach aufwärts gelegenen Nachbarorte Schietingen, Ober- und Untertalheim zum Oberamt Nagold

Im Jahr 1817
Erste Erwähnung der Papiermühle

Im Jahr 1822
Die Gemeinden erhielten eine Selbständigkeit

Im Jahr 1823
Bau des Schul- und Rathauses (Heute das sogenannte Alte Schulhaus)

Im Jahr 1824
Erste Erwähnung der Sägemühle

Im Jahr 1829
Ab diesem Jahr wird in Gündringen Gips abgebaut. Die Gipsmühle brannte 1926 ab und wurde nicht wieder aufgebaut.

Im Jahr 1847
Beginn der Auswandererwelle nach Amerika. Schwere Unwetterkatastrophe durch einen Wolkenbruch und Hagelschauer

Im Jahr 1872
Bau der Eisenbahn von Nagold nach Horb. Die Strecke wurde am 01.Juni eingeweiht.

Im Jahr 1891
Grundsteinlegung für die Ölbergkapelle. Am 08.Juni war die Einweihung.
Im Jahr 1905
Am 30.Juni war die Gründungsversammlung der Gäuwasserversorgung in Eutingen. 19 Gemeinden (auch Gündringen und Schietingen) traten dem Verband sofort bei. 1906 wurden in Gündringen die Wasserleitungen verlegt.

Etwa 1913
Einrichtung der elektrischen Stromversorgung durch die Firma Wohlbold, Nagold

Im Jahr 1910
Friedrich Nisch gründet sein Zimmergeschäft

Im Jahr 1932
Unwetterkatastrophe mit großem Hochwasser im Kranich und in der Schmalzgasse (Unterm Ölberg)

Im Jahr 1946
Hans Lohrer macht sich selbständig und meldet einen Fuhrbetrieb an. 1958 wurde der erste Hydraulikbagger gekauft und damit der Grundstein für das Tiefbauunternehmen Lohrer gelegt.

Im Jahr 1956
Der erste Bauabschnitt der Ortskanalisation wurde vergeben. Die Ortskanalisation wurde bis zur Eingemeindung im Jahre 1971 weiter ausgebaut.

Im Jahr 1960
Am 22.10. konnte das neue Schulhaus (Schietinger Straße) eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.

Im Jahr 1961
In der Silvesternacht brennt die Rathausscheuer und Farrenstall. Sämtliche Wohnungen im Nachbargebäude mussten geräumt werden.

Im Jahr 1964
Genehmigung für den Kirchenneubau durch Bischof Carl Josef Leiprecht.

Im Jahr 1965
Abbruch der Kirche mit Pfarrrhaus und Scheuer

Im Jahr 1967
Weihbischof Wilhelm Sedelmeier weiht am 01. Oktober die neue Remigiuskirche.

Im Jahr 1971
Eingemeindung nach Nagold. Damit gab die Gemeinde ihre Selbständigkeit auf. Der letzte Gemeindepfleger Adolf Wolf wurde von Bürgermeister Heribert Carl und Bürgermeister Eugen Breitling (Nagold) verabschiedet.

Im Jahr 1975
Ortsvorsteher Heribert Carl wird von Bürgermeister Dr. Schultis verabschiedet. Heribert Carl war vom 1.3.1950 bis zur Eingemeindung am 30.11.1971 Bürgermeister und bis zum 31.5.1975 Ortsvorsteher von Gündringen.

Im Jahr 1976
Einweihung des Kindergarten, Neuordnung der Grundschulen in den Stadtteilen Gündringen, Hochdorf, Schietingen und Vollmaringen.

Im Jahr 1978
Verlegung der Wasserleitung zum Aussiedlerhof Mock und zum Sportplatzgelände. Antrag auf Aufstellung eines Dorfentwicklungsplanes.

Im Jahr 1980
Erschließung des Baugebiets "Mühlwiesen I".
Gründung vom Hallen-Förderverein Gündringen-Schietingen

Im Jahr 1981
Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Alemannenstraße wird der Brunnen (Lindenbrunnen) gegenüber der Rathaus Geschäftsstelle mit einem Dorffest eingeweiht.

Im Jahr 1986
Fertigstellung des Erweiterungsbaus beim Kindergarten

Im Jahr 1990
Einrichtung eines Archivs.
Dekan Worrings weiht das neue Remigiushaus.

Im Jahr 1991
Der 100. Geburtstag der Ölbergkapelle wird mit einem dreitägigem Fest gefeiert Ausbau der Räumlichkeiten für die Feuerwehr

Im Jahr 1992
Der Ausbau des Brennthaldenweg wird mit einem kleinen Dorffest gefeiert

Im Jahr 1994
Herausgabe eines Heimatbuches mit dem Titel "Gündringen - Ein Dorf im Steinachtal"

Im Jahr 1998
Am 25.04. konnte die Halle Gündringen-Schietingen eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.
Im Jahr 2002
Einweihung nach Ausbau der B 463. Begrüßungselemente werden an den Ortseingängen errichtet.

Im Jahr 2003
Verabschiedung des Ortsvorstehers Anton Kiefer. Er war 7 Jahre im Ortschaftsrat und 28 Jahre Ortsvorsteher.
Nachfolger wird zum 01.09. Jürgen Straub.
Im Untergeschoss vom Rathaus wird ein öffentlicher Backraum mit einem Einweihungsfest gefeiert.

Im Jahr 2004
Langjährige Mitglieder scheiden aus dem Ortschaftsrat aus: Ewald Brauer und Alfred Gall (34 Jahre) Otmar Wehrstein (24 Jahre).
Nach 13 Jahren seines Wirkens in Gündringen wird Dekan Walter Stöffelmaier verabschiedet.

Im Jahr 2005
Antragstellung auf Aufnahme in das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum
Bürgerversammlung wird abgehalten
Buswarte-Unterstehhalle bei Bahnhofgaststätte wird angelegt
Stützmauer am Fußweg bei der Kirche wird saniert
Schaukasten/Wanderwege v.Schwarzwaldverein neu angelegt
Schafweide wird auf 5 Jahre neu verpachtet
Grundschule erhält neue Schulleiterin, Frau Fischer
Ehrung für 25 Jahre Geschäftsstellenleiter Norbert Brenner
Volleyballfeld beim Bolzplatz, Schietinger Straße wird angelegt

Im Jahr 2006
Gündringen wird ins Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum aufgenommen
Bauliche Entwicklung "Weinberghalde/Panoramastraße wird vorgestellt
Weltmeisterschaft-Life Übertragung auf Großbildleinwand vom Sportverein Gündringen in der Alten Schule
Weitere Jugendgruppen in der Alten Schule2007
Ausbau der Schietinger Straße
Stützmauer Fußweg Kuhweg wird saniert
Jugendreff's werden ins OG Rathaus verlegt
Alte Schule (Kirchberg 4) wird verkauft
Kindergartengebäude wird saniert
EnBW führt Erdverkabelung von Gündringen nach Schietingen durch

Im Jahr 2008
Der Ausbau der Schietinger Straße und Fußweg Schule-Kirche wurde abgeschlossen.
Erneuerung der Wasserleitung und Straßenbeleuchtung in der Straße Unterm Ölberg.
Erneuerung Kanalisation  und Straßenbelag im Herrenwald.
Stiftung eines neuen Feldkreuzes am Haslocher Weg

Im Jahr 2009
Aufforstung am Gündringer Kirchberg.
Renaturierung der Steinach, Rückbau der Löffelabstürze.

Im Jahr 2010
Neugestaltung des Grünstreifens an der B 463
Restaurierung der Ölbergstationen und des Ölbergkreuzes.
Einweihung des Dorfplatzes.
1. Gündringer Sommerferienprogramm
Das Schulhaus Gündringen wird 50 Jahre alt.

Im Jahr 2011
Missionsgruppe feiert 20-jähriges Bestehen
Die Gündringer Landesgartenschauprojekte Ölbergbeleuchtung und Wassertretanlage werden realisiert.

Im Jahr 2012
Der Musikverein Gündringen -Trachtenkapelle-, feiert 100-jähriges Jubiläum
Im März werden die 3 Gündringer Landesgartenschauprojekte: Wassertretanlage, Ölbergbeleuchtung und Grünstreifen an der B 463 eingeweiht.
Im Mai präsentiert sich Gündringen auf der Landesgartenschau in Nagold
Im Jahr 1994 wurde für Gündringen ein Heimatbuch herausgebracht. Das Heimatbuch kann auf der Rathausgeschäftsstelle Gündringen erworben werden (Preis 22 Euro)

Heimatbuch Gündringen