Die Geschichte von Iselshausen

Historie

Iselshausen ist nachweisbar eine sehr alte Siedlung. Erstmals erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde von 1080. Damals schenkten Adelbert, Wimar und Liutpert von Ysolteshusen dem Kloster Hirsau Güter auf Iselshauser Markung. Die Herkunft des Ortsnamens liegt im Dunkeln. Doch darf man aufgrund der ältesten bekannten Schreibweise auf eine Verbindung mit dem weiblichen Vornamen Isolde schließen. Vermutet wird aber auch, dass ein alemannisches Sippenoberhaupt namens „Isolt“ an der Namensgebung beteiligt gewesen sein soll.

Historischer Rundgang

Hier entsteht ein historischer Rundgang durch Iselshausen.

Das Iselshauser Ortsarchiv

Wie jede Gemeinde, so verfügt auch Iselshausen über ein eigenes Ortsarchiv. Untergebracht ist das Schriftgut in einem eigenen Raum im örtlichen Rathaus. Gegenüber vergleichbarer Ortschaften ist das Archiv in Iselshausen verhältnismäßig groß und umfangreich, aber auch erfreulich aussagekräftig. Zu diesem Ergebnis kam Archivar Dr. Karl Mayer, der den gesamten Iselshauser Archivbestand im Jahr 1996 im Auftrag des Ortschaftsrates geordnet und aufgelistet hat. So beträgt der Gesamtumfang des Iselshauser Ortsarchivs stolze 33,5 Regalmeter. Zum Bestand gehören Dokumente, Akten und Bände der ehemals selbstständigen Gemeinde Iselshausen. Nahezu alle Schriftstücke sind handgeschrieben und teilweise sehr kunstvoll gestaltet. Das meiste des vorhandenen Schriftgutes stammt aus der Zeit von 1850 bis 1938.
Nach der Eingemeindung im Jahr 1939 allerdings wurden alle Unterlagen dann in die zentrale Registratur der Stadt Nagold verbracht. Dadurch ist der Archivbestand aus dieser jüngeren Geschichte nur sehr gering und lediglich punktuell vorhanden.
Das älteste Dokument im Archiv ist übrigens eine sogenannte Bürgermeister-Rechnung aus dem Jahr 1565.

Das ehemalige Iselshauser Bahnhöfle

Das ehemalige Iselshauser Bahnhöfle
Der Bau der Eisenbahnlinie zwischen Pforzheim und Horb vor fast 150 Jahren war für die Region, aber auch für Iselshausen von großer Bedeutung. Die Arbeiten waren damals aufgrund der schwierigen topografischen Verhältnisse eine sehr aufwändige Maßnahme mit insgesamt 21 Brücken- und zehn Tunnelbauwerken. Zur Verlegung der Schienen musste im Bereich von Iselshausen am Ziegelbach außerdem ein Bahndamm aufgeschüttet werden.
Zunächst wurde 1868 der Streckenabschnitt Pforzheim-Brötzingen fertiggestellt. 1872 folgte das Teilstück zwischen Calw und Nagold und 1874 die Abschnitte Brötzingen – Calw – Nagold – Horb, womit die sogenannte Nagoldtalbahn schließlich durchgehend befahrbar war. Die Fertigstellung dieses letzten Teilstücks war für Iselshausen dann der Beginn eines neuen Zeitalters und ein bedeutender Schritt in eine neue Mobilität. Iselshausen erhielt damit schon früh den Anschluss ans überregionale Bahnverkehrsnetz.
Im Jahr 1909 wurde schließlich am Iselshauser Haltepunkt ein Dienstgebäude mit überdachter Vorhalle, Warteraum, Dienstzimmer und Bahnschalter sowie ein kleines Nebengebäude mit Toiletten und Lagerräumen erstellt (unser Bild).                                          
Etwa um 1972 wurden der Haltepunkt allerdings wieder stillgelegt und die Bahnhofsgebäude abgebrochen.
Im Rahmen der Neubelebung und weiteren Attraktivierung der Nagoldtal-Bahnlinie (heutige „Kulturbahn“)  wurde in Iselshausen 2011 ein neuer Bahnhaltepunkt gebaut und in Betrieb genommen.

August -Brünnele

Augustbrünnele
Für die Wasserversorgung der Bevölkerung waren früher auch in Iselshausen die Brunnen im Ort sehr wichtig. Erst 1922 erfolgte dann in Iselshausen die Verlegung der Wasserleitung. Wie in der Oberamtsbeschreibung von 1862 aufgeführt, galt der sogenannte "Bauren-Brunnen" (Bauern-Brunnen) als bedeutendster und wichtigster Brunnen im Ort. Er lieferte damals gutes Trinkwasser und war der Vorläufer des heutigen August-Brünneles.
Der alte Brunnen soll ursprünglich auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem damaligen "Schieferdeckers Haus“ gestanden sein. Heute steht dort ein Mehrfamilienhaus.
Im Zuge des Ausbaus der Iselshauser Straße bekam der Brunnen dann bereits im Jahre 1957 seinen neuen gegenwärtigen Standort.
Der heutige Brunnen allerdings wurde 1976 von August Engelhard aus Iselshausen angefertigt und trägt seitdem den Namen "August-Brünnele".

Alte Schule

Altes Schulhaus
Den Bürgern in Iselshausen lag schon immer viel daran, eine Schule im Dorf zu haben. Bereits um 1692 erhielt Iselshausen einen eigenen Lehrer. Davor mussten die Kinder nach Nagold zur Schule gehen. Das damals kleine Iselshausen mit kaum 170 Einwohnern hatte jedoch alle Mühe, einen "Schulmeister" zu bezahlen. An ein eigenes Schulhaus war in dieser Zeit erst gar nicht zu denken. Und so fand der Unterricht meist in der Wohnung des jeweiligen Lehrers statt.
Das erste "richtige" Schulhaus konnte schließlich 1842 in der Hauptstraße 7 gebaut werden. Dieses inzwischen nicht mehr bestehende Haus enthielt, wie in alten Aufschrieben zu lesen war, einen Lehrsaal, die Lehrerwohnung und die "Gelasse des Gemeinderates". Offensichtlich wurde es auch als Rathaus genutzt.
Doch kaum vier Jahrzehnte später war im Jahr 1881 in Iselshausen erneut ein Schulhaus-Neubau notwendig. Das neue Gebäude (unser Bild) wurde im Schulweg 10 nach den Plänen des bekannten damaligen Oberamtsbaumeisters Georg Heinrich Schuster erbaut. Für den Bau erhielt die Gemeinde Iselshausen vom  König den damals stattlichen Betrag von 1000 Mark. Das zweigeschossige Schulhaus ist in Fachwerkbauweise auf einen massiven Grundstock gebaut. Die Außenfassade ist zum Teil mit Schindeln verkleidet. Das Gebäude demonstriert anschaulich die handwerkliche Sorgfalt, mit der Ende des 19. Jahrhunderts eine derartige Bauaufgabe bewältigt wurde.
Das ansehnliche und schmucke Schulhaus wurde von einem einzigen Lehrer bis zu 60 Kinder aus acht Schuljahrgängen in ein und demselben Klassenraum unterrichtet. Außerdem wurde in diesem Gebäude bereits 1898 auch der erste örtliche Kindergarten (damals Kleinkinderschule) eingerichtet.
Als Schule wurde das Haus allerdings wiederum nur knapp acht Jahrzehnte genutzt. 1959 zogen die Schüler in das neue und heutige Schulhaus um. Auch der Kindergarten wechselte 1966 in ein neues Gebäude auf dem angrenzenden Nachbargrundstück.
Danach war im "alten Schulhaus", wie es seither genannt wird, bis 1982 das städtische Jugendhaus untergebracht.
Anschließend wurde dieses historische und denkmalgeschützte Gebäude grundlegend saniert und zu attraktiven Eigentumswohnungen umgebaut.

Gasthaus 'Eck'

Gasthaus 'Eck' Iselshausen
Das frühere Iselshauser Gasthaus „ Zum Eck“ galt als ein besonders ortsbildprägendes Kultur- und Baudenkmal.
Von besonderer Bedeutung war dabei der außergewöhnliche Fachwerkgiebel.
In den dreißiger- und vierziger Jahren wurde das Gebäude jedoch mehrfach grundlegend umgebaut, wobei es zu einer weitgehenden Zerstörung der historischen Bausubstanz kam.
Nachdem das Gasthaus geschlossen wurde wechselte es mehrfach den Besitzer, stand lange Jahre leer und verfiel mehr und mehr. 1993 wurde das Haus aus der Denkmalliste gestrichen und 1996 abgebrochen.
Im Jahre 2006 erfolgte an gleicher Stelle der Neubau eines Mehrfamilienhauses. Noch heute erinnern die dortigen Bushaltestellen "Eck" an das frühere Gasthaus.

Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal Iselshausen
Das Iselshauser Kriegerdenkmal wurde von Bildhauer Albert Volz (1920 – 1994) aus Altbulach geschaffen und heuer vor 60 Jahren am Karfreitag 1961 auf dem örtlichen Friedhof seiner Bestimmung übergeben. Es ist ein schlichtes und ernstes Ehrenmal.
Im Mittelpunkt steht die Trauer, symbolhaft dargestellt durch eine einsam wirkende und erstarrte, übergroße Frauen-Skulptur. Sie ist Sinnbild für die vielen Frauen, Familien und Kinder, die um ihre gefallenen und vermissten Männer, Väter und Söhne getrauert haben.
Einige Meter daneben, ist eines von den damals unzähligen Grabmälern dargestellt. Es trägt neben den Jahresdaten des ersten und zweiten Weltkrieges, 1914 - 1918 und 1939 – 1945, auch die kurze und ausdrucksvolle Inschrift: „Euch zum Gedenken – uns zur Mahnung!“
Auf der rückwärtigen Mauer sind die Namen der Iselshauser Kriegsopfer zu lesen. Insgesamt 58 Männer von den damals nur etwas über 400 Einwohnern in Iselshausen wurden während dieser beiden Weltkriege vermisst oder haben ihr Leben verloren. Diese Zahlen machen das Ausmaß des Leides deutlich, das die Bevölkerung damals und noch viele Jahre danach zu tragen hatte.

Alter Kirchhof

Alter Kirchhof Iselshausen
Jahrhundertelang wurden die Toten von Iselshausen in Nagold begraben.
Die Verstorbenen wurden in dieser Zeit auf dem sogenannten Totenweg über den Lemberg getragen.
Seit 1826 verfügt Iselshausen nun über einen eigenen Friedhof. Dieser befand sich zunächst direkt um die Kirche und wurde 1886 auf der oberhalb angrenzenden Fläche erweitert.
Im Jahre 1919 wurde der Friedhof schließlich an den Auchtberg verlegt, wo bis heute die Verstorbenen bestattet werden.
Der alte Kirchhof wird heute von der benachbarten Kindertagesstätte als Spielgelände genutzt.

Rathaus-Geschäftsstelle

Rathaus Iselshausen alt
Das Iselshauser Rathaus wurde 1863 in der Ortsmitte erbaut. Im ersten Stock
befand sich das Bürgermeisteramt der damals noch selbstständigen Gemeinde.
Die Nutzungen im Erdgeschoß wechselten allerdings bereits mehrfach. So waren
im rechten Gebäudeteil ursprünglich die Gerätschaften der Feuerwehr
untergebracht. Links war der Gemeindebackofen und später ein Raum für die
kirchliche Jugend. Nach einem grundlegenden Umbau des Erdgeschosses, bei
dem die Außentreppe abgebrochen und der Eingang verändert wurde, richtete
sich 1977 eine Filiale der Kreissparkasse hier ein. Nach deren Schließung im Jahre
2001 zog die Rathaus-Geschäftsstelle ins Erdgeschoß um. Im ersten Stock ist
seitdem der Schulungsraum der Feuerwehr. Der frühere Anbau links am
Gebäude war die Gemeindeviehwaage. Heute sind dort Parkplätze.

Ehemalige Vesperstube Linde

Vesperstube Linde
Beim ehemaligen Gasthaus „Linde“ handelt es sich um eine sehr alte Gastwirtschaft. Bereits um das Jahr 1800 wird im Iselshauser Ortssippenbuch erstmals ein „Lindenwirt“ erwähnt. Dieser war, wie auch die nachfolgenden Betreiber der „Linde“, zusätzlich noch Bierbrauer. Gebraut wurde damals vermutlich in einem heute noch bestehenden Nebengebäude, dem sogenannten „Bräuhaus“ (siehe Bild).
Das älteste noch vorhandene Foto des Gasthauses zur Linde stammt aus dem Jahr 1922. Der damalige und vorerst letzte Lindenwirt war Christian Friedrich Kugler. Danach wurden die Gasträume aufgegeben. Erst die späteren Eigentümer, Lotte und Albert Tochtermann, griffen die Wirtshaus-Tradition im Jahr 1982 schließlich wieder auf und betrieben die Gaststätte dann bis etwa 2002. 
Das vor kurzem umgebaute Gebäude in der Hauptstraße 3 enthält nun Büro- und Wohnräume.

Jakobuskirche

Jakobuskirche Iselshaussen
Erbaut wurde die Iselshauser Jakobuskirche im Jahr 1757. Zuvor soll vermutlich an gleicher Stelle eine kleine Kapelle gestanden haben. Erstmals erwähnt wird diese in einer Urkunde aus dem Jahr 1395 als „St. Jakob zu Jsoltzhusen“. Diese Kapelle galt damals auch als eine Station für Pilger, die auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostella unterwegs waren. Iselshausen lag dabei an der Wegstrecke Maulbronn – Hirsau – Horb.
Die heutige Jakobuskirche ist im Laufe ihres Bestehens mehrfach umgebaut und saniert worden und hat dadurch immer wieder ihr „Gesicht“ etwas verändert. So erfolgte unter anderem in den Jahren 1959/60 ein Chor- und Sakristei-Anbau und umfangreiche Umbauten im Kircheninneren.
Unser Bild zeigt die Jakobuskirche in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Über dem Eingang der Kirche stand damals das Bibelwort: „Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren“ (Lukas-Evangelium 11,28).

Feuerwehrgerätehaus

Feuerwehrgerätehaus Iselshausen
Standort der örtlichen Feuerwehr.
Der Schulungsraum befindet sich in der Rathaus-Geschäftsstelle.

Obere Mühle

Obere Mühle
Heute sind in der Oberen Mühle Eigentumswohnungen.

Scheune Obere Mühle

Obere Mühle - Scheune