Schietingen von damals bis heute

Im 1088
Am 25. Januar übergibt Ritter Alberich im Auftrag des Burkhard von Kürnberg (im Breisgau) die Güter des Dienstmanns Burkhard in Schietingen und Gündringen an das Kloster Reichenbach im Murgtal. Landesherr ist damals Graf Heinrich von Tübingen. Erste Nennung von Schietingen.

Erste Nennung Schietingens
am 25.01.1088

Um 1240
Nagold - und damit wohl auch Schietingen - kommt an die Grafen von Hohenberg.

Im Jahr 1317
Der Priester Konrad der Zimmerer, Bruder des Schultheißen Walter Danckolf von Horb, verkauft einen Hof in Schietingen an Nonnen des Klosters Kirchberg bei Haigerloch, "uf dam kuon sizzet vnd iuch buwet". Dieser Bauer Kuon ist der erste namentlich bekannte Schietinger Einwohner. Bei diesem Hof handelt es sich wahrscheinlich um das "Kirchberger Lehen". Der Bauer hatte seinem Grundherren (ab 1317 das Kloster Kirchberg) jährlich 10 Malter Roggen Horber Maß, 9 Malter Vesen, 11 Malter Haber,5 Scheffel Erbsen, 2 Hühner und 1 Pfund Tübinger Pfennige als Gült (Grundsteuer) zu zahlen. - Es handelt sich um en Hof, dessen Haus 1971 abgerissen wurde (Talheimer Strasse 12).

Im Jahr 1363
Schietingen wird mit der Herrschaft Nagold württembergisch.

Im Jahr 1383
Der Bürgermeister Walther Trümlin von Wildberg stiftet 1 lb. 4 ß h ewige Gült aus seinem Besitz in Schietingen an das Kloster Reuthin.

Im Jahr 1412
Welzlin Rüegg von Schietingen, seine Schwägerin Else und seine Neffen Benz und Rüegg verkaufen dem Kloster Kniebis gegen 8 4 lb h eine Gült zu Schietingen (je 6 Malter Roggen und Haber jährlich).

Im Jahr 1417
Die 3 Reuthiner Nonnen Adelheid vin Winkental, Irmeli von Hürning (=Hirrlingen?) und Kunigund von Dettlingen erhalten eine Jahresgült von 5 Malter Roggen aus Gütern zu Schietingen.

Im Jahr 1419
Schultheiß und Gericht zu Haiterbach sprechen Recht auf Klage des Klosters Kniebis, der alten Sammlung zu Dornstetten und der Pfleger der Nikolauskapelle zu Schietingen wegen zwei Wiesplätzen.

Im Jahr 1420
Erst Erwähnung der Schietinger Mühle, die ursprünglich mit einem Teil von Hochdorf zusammengehört. Dietrich Böcklin d. J. verkauft mit Zustimmung seiner Familie gegen 16 fl. An den Abt des Klosters Hirsau eine Gült von 1 lb h jährlich.

Im Jahr 1459
Gerichtstag in Rottenburg a. N. zwischen Schietingen und Hochdorf wegen Markungsgrenzen, Weide. Und Besitzrechten unter Vorsitz des Ritters Rudolf von Ehingen.

Im Jahr 1466
Heinrich Böcklin vom Eutingertal verkauft seinen Anteil an Hochdorf, der Mühle und dem Zehnten zu Schietingen an seinen Vetter Wilhelm Böcklin vom Eutingertal.

Im Jahr 1472
Der Anteil am Dorf Hochdorf, der Mühle und am Zehnten zu Schietingen wird von Gottla Ytenbenzin (Witwe des Reinhard Böcklin vom Eutingertal), ihren Söhnen Bernhard und Andreas und ihrem Tochtermann Hans Tüfel (Teufel) von Göttelfingen an den Altschultheißen Michel Schütz von Horb verkauft.

Der Forstmeister Ulrich Tüfel (Teufel) von Nagold beschreibt das "Schietinger Tann" vor dem Wald.

Im Jahr 1473
Ein Gült (4 Malter 3 Viertel Roggen jährlich) aus dem Zehnten zu Schietingen und aus Gütern zu Hochdorf wird von Jörg von Dornstetten an den Hochdorfer Schultheißen Cläßlin Lipp verkauft.

Im Jahr 1474
Ein Gült aus der Schietinger Mühle (1 lb h) wird von Johann von Leinstetten, einem Konventbruder zu Kempten, dem Augustinerinnenkloster zu Oberndorf zu einer Jahrtagsstiftung geschenkt. Johann hatte die Gült von seiner Stiefmutter Benigna Böcklerin (Böcklin vom Eutingertal) erhalten.

Im Jahr 1475
Das Oberndorfer Frauerkloster verkauft an den Altschultheißen Michel Schütz von Horb den Vorzins (1 lb h) aus der Mühle zu Schietingen.

Im Jahr 1477
Graf Sigmund von Hohenberg, der Letzte des Geschlechts, überlässt dem Kloster Reuthin bei Wildberg eine Gült aus der Schietinger Widumwiese, genannt "die buoln". Es handelt sich wahrscheinlich um das im 16. Jahrhundert genannte Gut des "wyßhar" (Weißhaar).

Im Jahr 1480
Michel Schütz d.Ä. zu Horb vertauscht an Graf Eberhard von Württemberg (E. "im Bart") sein Sechstel am Dorf Hochdorf, sein Drittel am Zehnten zu Schietingen und seinen Anteil an der Mahlmühle bei Schietingen gegen einen Hof in Eutingen und 90 fl.

Im Jahr 1495
Schietingen hat 16 Herdstätten und 13 einheimische Haushalts- oder Familienvorstände. Die jährliche Landessteuer beträgt 20 Pfund 4 Schilling (=4848 Heller Pfg.).

Im Jahr 1534
Einführung der Reformation in Württemberg.

Im Jahr 1542
Streit zwischen den Schietingern und dem Forstmeister von Nagold wegen dessen zu großer Ansprüche.

Im Jahr 1575
Umbau der Nikolauskapelle.

Im Jahr 1605
Schietingen wird steuerlich auf einen Wert von 1208 fl. Veranschlagt (zum Vergleich: Hochdorf 4300 fl., Iselshausen 3751 fl., Beihingen740 fl.).

Um 1635/40
Schietingen steht während des Dreißigjährigen Krieges zeitweise ganz oder fast ganz öde.

Im Jahr 1639
Gündringen wird rekatholiziert.

Im Jahr 1644
Beendigung des kirchlichen Filialverhältnisses zu Gündringen.

Im Jahr 1654
50 Einwohner in Schietingen.

Um 1658
Die Mühle in Schietingen brennt ab.

Im Jahr 1703
Erstmals Schulunterricht in Schietingen.

Im Jahr 1748
Hochwasserkatastrophe

Im Jahr 1750
Hochwasserkatastrophe

Im Jahr 1782
Renovierung der Nikolauskapelle
Um 1800/10
Auswanderer nach Polen und Russland.

Im Jahr 1822
Bau des Schul- und Rathauses.

Im Jahr 1847
Schwere Unwetterkatastrophe durch einen Wolkenbruch. Mehrere Häuser werden weggeschwemmt und Menschen getötet.

Im Jahr 1851
Vergrößerung des Schulhauses.

Um 1852
Auswandererwelle nach Nordamerika.

Im Jahr 1854
Wasch- und Backhaus erbaut (beim Schul- und Rathaus).

Im Jahr 1877
Waaghäusle beim Schul- und Rathaus erbaut.

Im Jahr 1888
Die Mühle brennt ab (Brandstiftung).

Im Jahr 1889
Neuer Friedhof beim Eselsteig wird angelegt (Markungsgrenze Gündringen).

Im Jahr 1896
Schultheiß August Luz beginnt eine Ortschronik anzulegen: Der erste Aktuelle Eintrag betrifft den tödlichen Unfall seines 25jährigen Sohnes August, der als Lokomotivheizer am Abend des 25. April 1897 in Horb von einem Eisenbahnzug überfahren wurde.

Im Jahr 1898
Am 5. Oktober Eisenbahnzusammenstoß mit Packwagen beim Wärterhaus 7: Zugmeister Greiner wird ein Fuß abgedrückt.

Im Jahr 1901
Im Herbst Einführung der Straßenbeleuchtung mit Erdöllampen (4 Lampen). Kosten: 80 Mark

Im Jahr 1905
Trotz Erlaß des Oberamts lehnt die Gemeinde es ab, "sich mit der Versorgung mit elektrischem Licht und Kraft zu betheiligen, indem die Landwirtschaft und die Gewerbetreibenden es nicht beanspruchen."
Starkes Gewitter am 5. Juli mit Blitzeinschlag (ohne Zündung).24. April: Beschluß, der Gäuwasserversorgung beizutreten. Baumpflanzung auf dem Lindenberg durch Baumwart Helber von Haiterbach: 41 Linden und 1 Kastanie; auf dem Friedhof: 3 Trauerweiden; ferner: 11 Obstbäume.

Im Jahr 1906
Kirchenablösung von Hochdorf. Am 17. und 24. Februar treffen die ersten Stare ein (laufende Wetter- und Naturbeobachtungen in der "Ortschronik"). Wasserleitungsbau: 90 - 100 Arbeiter sind beschäftigt. Hauskollekte für die Opfer des "Hirsch"-Einsturzes in Nagold erbringt 61M.20Pf. Ab 1.Oktober zweimal Postbotengang im Tag. Landtagswahl: Für Stephan Schaible in Nagold stimmen 55, für Hirschwirt Kleiner in Ebhausen 13 Wahlberechtigte.

Im Jahr 1907
Am 12. Juli zum ersten Mal Wasser aus der neuen Wasserleitung. Gesamtkosten 22 388M.47Pf. Am 15. August Telefon eröffnet.

Im Jahr 1909
Ehrenvolle Beisetzung des Müllers Jakob Walz (Kriegsveteran von 1870).

Im Jahr 1913
Einrichtung der elektrischen Stromversorgung durch die Firma Wohlbold in Nagold.

Im Jahr 1914
Für 42 Jahre treue Dienstzeit erhält Gemeindepfleger Rauschenberger am 25. Februar ("Königs Geburtstag") die silberne Verdienstmedaille und 50 Goldmark sowie das Feuerwehrdienstehrenzeichen. Einen Tag darauf stirbt der Geehrte. Brand in der Mühle am 8. Juni. Am 1. Weltkrieg nehmen 56 Männer aus Schietingen teil, davon verlieren 20 das Leben, 2 sind bis 1920 in Gefangenschaft.

Im Jahr 1918
Von Frühjahr bis Herbst starke Grippewelle mit Todesfällen. Nach Revolutionsausbruch und Kriegsende vom 16.-18. November Einquartierung ungarischer, bald darauf preußischer Truppen.

Im Jahr 1919
Brückenbau

Im Jahr 1922
Sportplatzeinweihung

Im Jahr 1933
Der neue Gemeinderat vom 1. Mai besteht aus 4 Mitgliedern der Partei und 2 vom Bauernbund. Das Waschhaus wird zur Hälfte für eine Entrahmungsanlage zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 1934
Sportplatzanlage

Im Jahr 1938
Schietingen wird dem Kreis Horb zugeschlagen.

Im Jahr 1944
12. November: Volkssturm vereidigt.

Im Jahr 1945
Ab Mitte Januar nur noch nachts Zugverkehr. 16. April: Panzersperren an der Haiterbacher und der Hochdorfer Steige. Volkssturm rückt ab. 17. April: Ab 10.30 Uhr rücken französische Panzerfahrzeuge von Haiterbach her ein. Kurze Gegenwehr aus Richtung Hochdorf: Haus von Bürgermeister Theurer wird durch Granatenbeschuß abgedeckt.

Gegen 17 Uhr Einquartierungen. Ausgangssperren. Viele Plünderungen, Diebstähle und Erpressungen. Nach 2 Tagen Abzug der Marokkaner. 27. April: Tunesische und algerische Einquartierung. Belästigungen durch Polen und Russen auch in den folgenden Monaten.

Im Jahr 1954
1. August: Einweihung der neuen Schule.

Im Jahr 1954/55
Erweiterung der Kirche und Anbau eines Turms.

Im Jahr 1956
13. Januar: Neues Geläut (3 Glocken).

Im Jahr 1961
Korrektion der Steinach.

Im Jahr 1962
Bauabschnitt I: Talaue/Mühlgraben.

Im Jahr 1964
Erweiterung des Friedhofs.

Im Jahr 1966/67
Renovierung des Friedhofs.

Im Jahr 1970
Bauabschnitt II: Talaue/Mühlgraben.

Im Jahr 1970/72
Aussiedlung Rauschenberger.

Im Jahr 1971
Erstellung Möbelfabrik Rauschenberger in der Talaue.
1.Dezember: Eingemeindung von Schietingen in die Stadt Nagold.

Im Jahr 1973
Neue Straßenbezeichnung und Umstellung der Hausnummern.

Im Jahr 1974
Auflösung der Milchverwertungsgenossenschaft Schietingen.
Erstellung der Friedhofshalle.

Im Jahr 1979
Erstellung des neuen Wasserbehälters Kurze Steige.

Im Jahr 1987
Fertigstellung der Ortsdurchfahrt.

Im Jahr 1988
Im Januar stirbt der ehemalige letzte Dorfschütz, Kettenmacher Friedrich Speer, im Alter von 95 Jahren.
Hochwasser im März.

Jubiläumsjahr 900 Jahre Schietingen.
Historische Szene am 22. Januar im Schulhof.
Oberer Brunnen mit Grünanlage fertiggestellt.
Verleihung eines Ortssymbols.
Festakt und Ausstellungseröffnung am 27. August.
Dorffest am 3./4. September.

Im Jahr 1990/91
Erschließung Neubaugebiet Wezenäcker I

Im Jahr 1991
Fertigstellung und Bezug 1. Neubau

Im Jahr 1994
Renovierung Kindergarten.

Im Jahr 1996
Erschließung Wezenäcker II

Im Jahr 1997
19.Dezember: Richtfest evangelisches Gemeindehaus

Im Jahr 1998
Fertigstellung und Einweihung des ev. Gemeindehauses
Im Jahr 2000/01
"Aktion Lindenberg", Schietinger Bürger befreien den Lindenberg von seiner Verbuschung.

Im Jahr 2001
Begrüßungselemente werden an den Ortseingängen errichtet.
Stützmauer unterhalb der Ev.Kirche, Kirchhalde, saniert.
Homepage für den Stadtteil Schietingen angelegt

Im Jahr 2002
30 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit von Ortschaftsrat Helmut Bauer.
Kindergarten-Umbau Hangstr. 20, 2-te Gruppe, Umzug ins Erdgeschoss. Fußwegbeleuchtung über Unteres Tal vom Ortschaftsrat angelegt.

Im Jahr 2003
Umbau Treppenaufgang von der Talheimer Straße zu den Wezenäckern.
Sanierung vom Treppenaufgang Kurze Steige zur Ev.Kirche.
Jagdbezirk wird neu eingeteilt u.neue Verpachtung.

Im Jahr 2004
Bürgerversammlung wird im Evangelischen Gemeindehaus abgehalten. Polizeiposten zieht um von Hochdorf nach Haiterbach.

Im Jahr 2005
Jugendtreff wird eingerichtet im 2. Obergeschoss Rathausgebäude Quellenstraße 6. Krabbelgruppe wird eingerichtet im Evangelischen Gemeindehaus, Talheimer Straße 8.
Kirchen-Außenanstrahlung wird installiert.
Ortskernsanierung "Gässle" in Planung.
Friedhof Abt. 6 Urnengräber

Im Jahr 2006
Schietingen wird im ELR-Programm aufgenommen.
Schautafel / Wanderwege Schwarzw.Verein in der Ortsmitte

Im Jahr 2007
Instandsetzung Ofen Oberes Backhaus
Kirchenhalde, Straße, Wasser, Kanal
1. Änderung B-Plan Mühlgraben II
Kanalsanierung
Hauptsammler-Entlastungskanal Unteres Tal
Straße Richtung Untertalheim neuer Belag

Im Jahr 2009
Abbruch des Rathauses in der Quellenstraße, Verlegung der Rathausgeschäftsstelle und des Jugendtreffs ins Alte Schulhaus, Hangstr. 20. Die Feuerwehr bezieht ein Provisorium im ehemaligen Dreschschuppen.
Resterschließung des Baugebiets Wezenäcker II

Im Jahr 2011
Schietinger Landesgartenschauprojekt Freizeitgelände an der Steinach wurde verwirklicht.
Kanalerneuerung in der Talaue und im Grundweg