Pfrondorf ist ein nördlicher Teilort von Nagold. Er liegt am linksseitigen Nagold-Hang in Richtung Wildberg an der B 463. Der Name Pfrondorf wird im lateinischen abgeleitet und weist auf Steinobst oder Streuobst hin (prunus: Pflaume, Zwetschge). Dieses findet sich auch im Wappen von Pfrondorf wieder, das einen Pflaumenbaum und darunter einen Fisch (Forelle) zeigt.
Der Ort schmiegt sich an den Hang der Nagold, sodass hier eine sehr ausgeprägte Terrassenlage entstand. So schützten sich schon damals die ersten Siedler vor dem immerwährenden Hochwassern. Im Nachbarort Emmingen können wir dies ebenso erkennen.
Auch heute noch kann man die Entstehung des Tuffs beobachten, zum Beispiel bei einem Spaziergang entlang des Wäschbaches zur Pfrondorfer Mühle. Hier sieht man, wie sich allmählich eine Kruste über die im Bach liegenden Pflänzchen oder Zweige legt. Darunter findet man völlig harte, ganz verkrustete, versteinerte Pflanzen. So wächst der Tuffstein. An einigen Stellen sind die verhärteten Krusten so stark, dass es hier schon zu einem Überhang und so zu einem Wasserfall kommt.
Doch Pfrondorf hat noch mehr zu bieten.
Fischzucht
Die Fischzucht wurde früher in Pfrondorf betrieben und gehörte damals zu den zehn größten Zuchtanstalten im Bezirk des Landes. Es wurden hauptsächlich Bachforelle und die besser mästbare Regenbogenforelle gezüchtet. Auch heute noch findet sich wieder ein kleiner Teich mit Fischen, fast im Herzen von Pfrondorf, in den neugestalteten Wäschbach- Wiesen.Der Ort schmiegt sich an den Hang der Nagold, sodass hier eine sehr ausgeprägte Terrassenlage entstand. So schützten sich schon damals die ersten Siedler vor dem immerwährenden Hochwassern. Im Nachbarort Emmingen können wir dies ebenso erkennen.
Landschaft
Die Landschaft Pfrondorfs ist geprägt vom Kalktuffgestein. Früher wurde der Kalktuff zerklopft und mit Schlacken und Zement gemischt. So entstand ein leichter Baustein, der aber keine großen Lasten aushielt. Dieser kohlensaure Tuffstein ist sehr löchrig und wenn er im Steinbruch gewonnen wurde, war er noch „bergfeucht“ und konnte mit Beil und Säge bearbeitet werden. Nach dem Austrocknen wurde er hart wie Baustein.Auch heute noch kann man die Entstehung des Tuffs beobachten, zum Beispiel bei einem Spaziergang entlang des Wäschbaches zur Pfrondorfer Mühle. Hier sieht man, wie sich allmählich eine Kruste über die im Bach liegenden Pflänzchen oder Zweige legt. Darunter findet man völlig harte, ganz verkrustete, versteinerte Pflanzen. So wächst der Tuffstein. An einigen Stellen sind die verhärteten Krusten so stark, dass es hier schon zu einem Überhang und so zu einem Wasserfall kommt.
Doch Pfrondorf hat noch mehr zu bieten.
Im Jahre 1868 wurde ein römischer Gesichtshelm bei der Einmündung des Schwarzenbachs in die Nagold gefunden. Der 80-jährige Baumwart Simon Braun aus Pfrondorf konnte 1925 noch folgende Angabe hierzu machen:
Anlässlich des Eisenbahnbaus wurden am Fuße des Hanges Steine gebrochen. Als man etwas weiter oben den Fuß von zwei großen Felsen, die eine Art Nische bildeten, freilegten, stieß man kurz unterhalb der Moosdecke auf den gut erhaltenen Helm. Sonst fand man nichts weiter. Der Geschäftsführer des Eisenbahnbaus nahm den Helm mit nach Wildberg und von dort gelangte er nach Stuttgart. Dort wurde er unter dem Namen `Helm von Wildberg´ bekannt.
Dieser dreiteilige Helm besteht aus dünnem Kupferblech (117 bis 138 n. Chr.) mit einem vollständig abnehmbarem Visier im Zentrum des Gesichts, das die Augen-, Nasen- und Mundpartie des Trägers bedeckt. Aus dem Haar über der Stirn tritt ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen hervor. Man kennt nur wenige solcher Helme, wahrscheinlich gehörte der Helm einem römischen Offizier und wurde bei Ritterspielen getragen. Wie aber dieser Helm an die Fundstelle kam, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Anlässlich des Eisenbahnbaus wurden am Fuße des Hanges Steine gebrochen. Als man etwas weiter oben den Fuß von zwei großen Felsen, die eine Art Nische bildeten, freilegten, stieß man kurz unterhalb der Moosdecke auf den gut erhaltenen Helm. Sonst fand man nichts weiter. Der Geschäftsführer des Eisenbahnbaus nahm den Helm mit nach Wildberg und von dort gelangte er nach Stuttgart. Dort wurde er unter dem Namen `Helm von Wildberg´ bekannt.
Dieser dreiteilige Helm besteht aus dünnem Kupferblech (117 bis 138 n. Chr.) mit einem vollständig abnehmbarem Visier im Zentrum des Gesichts, das die Augen-, Nasen- und Mundpartie des Trägers bedeckt. Aus dem Haar über der Stirn tritt ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen hervor. Man kennt nur wenige solcher Helme, wahrscheinlich gehörte der Helm einem römischen Offizier und wurde bei Ritterspielen getragen. Wie aber dieser Helm an die Fundstelle kam, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Erst im 5. Jahrhundert nach der Zerstörung des römischen Reiches, in den Stürmen der Völkerwanderung, bildeten sich allmählich geordnetere Verhältnisse im Land. Spätere Funde von alemannischen Reihengräbern ergaben sich auch in Pfrondorf. Im oberen westlichen Teil des Dorfes wurden 1776 und 1839 etwa 16 Reihengräber gefunden. Sie enthielten Skelette von Erwachsenen und Kindern nebst Waffen, Tonperlen und Nägeln. Nach Angabe des 80-jährigen Simon Braun im März 1925 stieß man beim Bau eines Schopfes neben Haus 35 auf weitere Gräber.
Vom Jahre 1355 an gab es eine selbstständige Herrschaft Altensteig. Graf Konrad I erhielt Altensteig und seine umliegenden Dörfer, so auch Rotfelden, Mindersbach und Pfrondorf. Diese Herrschaft war nur von kurzer Dauer.
Der Nachfolger von Konrad I war Rudolf III, genannt Rümelin. Dieser verkaufte 1371 mehrere Dörfer, so auch Pfrondorf an den Grafen Otto II in Nagold. Graf Otto II hatte aber bereits schon seine Herrschaft verkauft, sodass seine Gemahlin Irmingrad von Werdenberg ihm mit dem Ankauf zu einer kleinen Herrschaft wieder verhalf.
Der Nachfolger von Konrad I war Rudolf III, genannt Rümelin. Dieser verkaufte 1371 mehrere Dörfer, so auch Pfrondorf an den Grafen Otto II in Nagold. Graf Otto II hatte aber bereits schon seine Herrschaft verkauft, sodass seine Gemahlin Irmingrad von Werdenberg ihm mit dem Ankauf zu einer kleinen Herrschaft wieder verhalf.
Anfang des 14.Jahrhunderts ließ sich der Johanniterorden in Rohrdorf nieder. Im März 1303 verkaufte Gertrud, die Tochter des Vogts in Wöllhausen (heute Ebhausen) Schloss, Dorf und Vogtei über Rohrdorf an das Kloster Kniebis. Von hier aus ging der Besitz bald an den Johanniterorden durch Kauf über.
Als noch am 31. März 1321 der Vogt Billung von Wildberg sein Dorf Walddorf samt Güter und Rechte an den Orden verkaufte, sicherte dies dem Orden über Jahrhunderte eine sichere Stellung. Er besaß damit die Rechte einer Obrigkeit oder einer Herrschaft. So erlangte der Orden in vielen Dörfern Besitz und Einkünfte – so auch in Pfrondorf.
Als noch am 31. März 1321 der Vogt Billung von Wildberg sein Dorf Walddorf samt Güter und Rechte an den Orden verkaufte, sicherte dies dem Orden über Jahrhunderte eine sichere Stellung. Er besaß damit die Rechte einer Obrigkeit oder einer Herrschaft. So erlangte der Orden in vielen Dörfern Besitz und Einkünfte – so auch in Pfrondorf.
„Bruno, unser Abt, hat mit der Hilfe und mit der Zustimmung seines Bruders, des Conrad von Beutelsbach, das Gut, das wir in Pfrundorff haben, mit all seinen Rechten dem heiligen Petrus übergeben.“
So lautet der Text mit der ältesten Nennung in der Überlieferungsgeschichte des Klosters Hirsau, wenn man ihn aus der lateinischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Die beiden genannten Personen, der Abt Bruno und sein Bruder Conrad, nehmen in der Forschung zur Frühgeschichte unseres Landes eine bedeutsame Stellung ein. Sie gehören zu der Familie, aus der später die Grafen von Wirtemberg hervorgehen. So ist es erstaunlich, dass die Familie, die damals um Beutelsbach im Remstal und um die Burg Wirtemberg über dem Neckar bei Cannstatt begütert war, auch hier am Ostrand des nördlichen Schwarzwalds schon Besitz gehabt haben soll.
Zuerst möchte man eher an Pfrondorf bei Tübingen denken, wenn da nicht in späterer Zeit, seit 1277, in Pfrondorf bei Nagold mehrfach urkundlich Hirsauer Besitz nachgewiesen worden wäre. Die Nennung des Abts Bruno von Hirsau erlaubt uns, wenigstens „terminus ante quem“ zu bestimmen, d.h. festzustellen, wann spätestens diese Stiftung vom Besitz in Pfrondorf an das Kloster geschehen sein muß.
Bruno war Abt im Kloster Hirsau von 1105 bis 1120, in der Zeit Heinrich V. Spätestens 1120 hat demnach Hirsau seinen Besitz in Pfrondorf erhalten, wahrscheinlich aber schon einige Jahre früher, da die Streitigkeiten mit dem Neffen Conrad noch zur Zeit Brunos beendet wurden. Der Besitz in Pfrondorf, über dessen Größe und Eigenschaft nichts Näheres ausgesagt wird, ist jedenfalls zur Zeit des Investiturstreits übereignet worden.
So lautet der Text mit der ältesten Nennung in der Überlieferungsgeschichte des Klosters Hirsau, wenn man ihn aus der lateinischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Die beiden genannten Personen, der Abt Bruno und sein Bruder Conrad, nehmen in der Forschung zur Frühgeschichte unseres Landes eine bedeutsame Stellung ein. Sie gehören zu der Familie, aus der später die Grafen von Wirtemberg hervorgehen. So ist es erstaunlich, dass die Familie, die damals um Beutelsbach im Remstal und um die Burg Wirtemberg über dem Neckar bei Cannstatt begütert war, auch hier am Ostrand des nördlichen Schwarzwalds schon Besitz gehabt haben soll.
Zuerst möchte man eher an Pfrondorf bei Tübingen denken, wenn da nicht in späterer Zeit, seit 1277, in Pfrondorf bei Nagold mehrfach urkundlich Hirsauer Besitz nachgewiesen worden wäre. Die Nennung des Abts Bruno von Hirsau erlaubt uns, wenigstens „terminus ante quem“ zu bestimmen, d.h. festzustellen, wann spätestens diese Stiftung vom Besitz in Pfrondorf an das Kloster geschehen sein muß.
Bruno war Abt im Kloster Hirsau von 1105 bis 1120, in der Zeit Heinrich V. Spätestens 1120 hat demnach Hirsau seinen Besitz in Pfrondorf erhalten, wahrscheinlich aber schon einige Jahre früher, da die Streitigkeiten mit dem Neffen Conrad noch zur Zeit Brunos beendet wurden. Der Besitz in Pfrondorf, über dessen Größe und Eigenschaft nichts Näheres ausgesagt wird, ist jedenfalls zur Zeit des Investiturstreits übereignet worden.
Wann genau die Pfrondorfer Kapelle erbaut worden ist, darüber schweigen alle bekannten Urkunden und Akten. Sicher ist nur, dass die Kapelle schon längere Zeit bestanden hat, als anno 1492 die entscheidende Stiftung, die Pfründstiftung für einen Meßpriester in Pfrondorf erfolgt ist. Der älteste bekannte Nachweis stammt aus dem Jahre 1445.
In unserer Gegend tritt der heilige Nikolaus als Patron von Kirchen und Kapellen auffallend häufig auf. Nikolauskapellen befanden sich ferner in Schietingen, Altensteig und in Calw. Nachdem gegen Ende des 11. Jahrhunderts die Gebeine des heiliggesprochenen Bischofs Nikolaus von Myra aus Kleinasien nach Bari in Apulien gebracht worden waren, entwickelte sich daraus ein regelrechter Nikolauskult.
So können wir heute vermuten, dass auch die Pfrondorfer Kapelle eine Art Wegkapelle (von Nagold über Wildberg nach Calw und Hirsau) gewesen sein muß, die von dankbaren Reisenden Gaben und Stiftungen erhielt und so nach und nach zu einem kleinen Vermögen kam. Vielleicht beruht darauf die mündliche Überlieferung, die in der Nagolder Oberamtsbeschreibung von 1862 zitiert wird: Die Pfrondorfer Kirche soll eine viel besuchte Wallfahrtskapelle gewesen sein.
In unserer Gegend tritt der heilige Nikolaus als Patron von Kirchen und Kapellen auffallend häufig auf. Nikolauskapellen befanden sich ferner in Schietingen, Altensteig und in Calw. Nachdem gegen Ende des 11. Jahrhunderts die Gebeine des heiliggesprochenen Bischofs Nikolaus von Myra aus Kleinasien nach Bari in Apulien gebracht worden waren, entwickelte sich daraus ein regelrechter Nikolauskult.
So können wir heute vermuten, dass auch die Pfrondorfer Kapelle eine Art Wegkapelle (von Nagold über Wildberg nach Calw und Hirsau) gewesen sein muß, die von dankbaren Reisenden Gaben und Stiftungen erhielt und so nach und nach zu einem kleinen Vermögen kam. Vielleicht beruht darauf die mündliche Überlieferung, die in der Nagolder Oberamtsbeschreibung von 1862 zitiert wird: Die Pfrondorfer Kirche soll eine viel besuchte Wallfahrtskapelle gewesen sein.
Der 30-jährige Krieg zerstörte vieles. Indes traf die Regierung noch während des Krieges Veranstaltungen, um das Leben aus den Trümmern zu wecken.1649 wurde den Eltern die Pflicht auferlegt, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Wer dem nicht nachkam, sich widerspenstig oder säumig stellte, sollte mit hohen Strafen belegt werden. Dies führte zum Erfolg, denn im Jahr 1653 betrug die Schülerzahl in Nagold 72 Knaben und 32 Mädchen; in Pfrondorf 19 insgesamt.
Doch fehlten die Schulhäuser. Viele Kinder mussten auf den Feldern helfen, sodass die meisten nur von Martini bis Lichtmess zur Schule gehen konnten. Erst 1706 entstand in Nagold das Schulhaus in der "hinteren Gasse". Das "Alte Schulhaus" in Pfrondorf entstand in dieser Zeit. Pfrondorfer Kinder aller Altersklassen gingen hier bis 1972 in eine Klasse
Nach jahrelangem Leerstand begann Ende 2021 die Renovierung des "Alte Schulhaus" und strahlt seit der Einweihung am 17. März. 2024 in neuem Glanz.
Mit seinem Dorfgemeinschaftsraum belebt das "Alte Schulhaus" seitdem das kulturelle und gemeinschaftliche Leben in Pfrondorf.
Doch fehlten die Schulhäuser. Viele Kinder mussten auf den Feldern helfen, sodass die meisten nur von Martini bis Lichtmess zur Schule gehen konnten. Erst 1706 entstand in Nagold das Schulhaus in der "hinteren Gasse". Das "Alte Schulhaus" in Pfrondorf entstand in dieser Zeit. Pfrondorfer Kinder aller Altersklassen gingen hier bis 1972 in eine Klasse
Nach jahrelangem Leerstand begann Ende 2021 die Renovierung des "Alte Schulhaus" und strahlt seit der Einweihung am 17. März. 2024 in neuem Glanz.
Mit seinem Dorfgemeinschaftsraum belebt das "Alte Schulhaus" seitdem das kulturelle und gemeinschaftliche Leben in Pfrondorf.