Ortsgeschichte von Mindersbach

1005 Okt. 1.
König Heinrich II. schenkt dem Kloster Stein/Rhein die Widem in Mindersbach als Zubehör des Nagolder Maierhofes zu Oberkirch (Remigiuskirche). Die Güter gehörten dem Kloster bis 1543 als wirtschaftliche Grundlage der geistlichen Verwaltung. Die Urkunde selbst ist eine Fälschung, die Schenkung aber eine geschichtliche Tatsache.

1007 Nov.1.
König Heinrich II. schenkt dem Bistum Bamberg Güter in Mindersbach als Zubehör Nagolder Güter. Diese Güter gehörten im
13. und 14. Jahrhundert den Grafen von Hohenberg als wirtschaftliche Grundlage der weltlichen Verwaltung.

um 1090
Erlewin von Rotfelden, Inhaber der weltlichen Herrschaft Rotfelden, Mindersbach und Pfrondorf.

1258-1288
Reinhard von Weitingen/Rotfelden, Inhaber der weltlichen Herrschaft
Rotfelden, Mindersbach und Pfrondorf .

1295 Dez. 1.
Volmar von Haiterbach übergibt seiner Tochter im Kloster Reuthin eine jährliche Abgabe aus Marquarts Gut in Mindersbach und einem anderen Gut, das dazugehört.

1313 Juli 22.
Johannes von Pforzheim, Bürger in Wildberg, verkauft dem
Kloster Reuthin jährliche Abgaben aus Steinmars Hof und des Nadelers Gut in Mindersbach.

1317 April 24.
Graf Burkhard von Hohenberg gibt dem Johanniterhaus in Rohrdorf das Weidrecht auf den Markungen der Dörfer Nagold, Ebhausen und Mindersbach und bannt die Bewohner von Mindersbach in die Mühle zu Pfrondorf.

1327 Juni 30.
Wetzel von Ebhausen begründet die St. Nikolauskaplanei in Nagold, unter anderem auch mit Gütern in Mindersbach – „Pfaff Wetzelis Acker auf der Hofstatt“.

1330 Nov. 1.
Die Vögte von Wöllhausen übergeben das von ihren Vorfahren 1145 gestiftete Klösterlein an der Enz (Enzklösterle) mitsamt den Gütern in Mindersbach dem Kloster Herrenalb.

1355 Sept. 2.
Die Grafen Burkhard und Konrad von Hohenberg teilen ihre Herrschaft. Graf Konrad erhält mit Altensteig auch Rotfelden, Mindersbach und Pfrondorf und das Stöckach bei Mindersbach.

1373 Juni. 7.
Heinz der Capp von Mindersbach, verkauft dem Kloster Reuthin jährliche Abgaben aus Wiesen und Äckern in Mindersbach.

1398 April. 10.
Markgraf Bernhard von Baden kauft die hohenbergische Herrschaft von Altensteig, Mindersbach wird badisch.

1402 Jan. 25.
Fritz von Weihingen erkauft dem Kloster Reuthin jährliche Abgaben aus des Nadlers Gut in Mindersbach.

1420
Unter den 12 Richtern des Offenen Gerichtes von Rotfelden befindet sich der Stier von Mindersbach, Konrad Alber, Schultheiß von Rotfelden, Mindersbach und Pfrondorf

1432
Vertrag zwischen Markgraf Jakob von Baden und Graf Ludwig von Württemberg wegen der Vogeljagd um Rotfelden, Mindersbach und Pfrondorf.

1441
Der Nagolder Kaplan Hans Vischer erstreitet ein Urteil über jährliche Abgaben aus des Cappen Güter in Mindersbach.

1458
Konrad Brosy, Bürger in Bulach und seine Frau Christina übergeben Hensslin Röchlin von Mindersbach und seiner Frau Margarete ihren Hof in Mindersbach zu einem Erblehen.

1461
Streit zwischen Mindersbach und Nagold wegen Holzrechten, Bannrechten und Frondiensten.

1493
Streit zwischen den Pfarrkirchen von Nagold und Ebhausen wegen des Zehenden aus Minderbacher Äckern.

1496
Altes Zinsbüchlein über Mindersbach, Nagold und andere Gemeinden der Umgebung.

1505
Salbuch des Klosters Reuthin über Mindersbacher Abgaben und Güter.

1511
Lagerbuch der weltlichen Verwaltung Altensteig über Güter und Recht in Mindersbach.

1556
Forstlagerbuch, Mindersbach gehört in den Nagolder Forst.

1576
Bau der Mindersbacher Kirche (Marienkapelle)

1603 Dez. 20.
Mindersbach, Pfrondorf und Rotfelden werden zusammen mit Altensteig württembergisch.

1654
Mindersbach hat 30 Einwohner, darunter 5 Witwen.

1676
Mindersbach hat 51 Einwohner, aber keinen Schulmeister, nur einen Mesner.

um 1680
Mindersbach erhält eine Schule und einen Schulmeister.

1717
Zelget (Feldbereich) und Weidbeschreibung, Markungsgrenzumgang und Grenzsteinbeschreibung.

1740/41
(1.) Mindersbacher Güter- und Steuerbuch.

1777
Neubau der Kirche

1798
Mindersbach errichtet einen neuen Begräbnisplatz außerhalb des Dorfes.

1810
Mindersbach kommt zum Oberamt Nagold

1825
Midersbach, Emmingen und Pfrondorf lösen sich vom Nagolder Pfarrverband.

1828
Erbauuung des Schul- und Rathauses mit Gefängnis.

1836
Ur(nummern)karte und Primärkataster der Gemarkung Mindersbach.

1854
Mindersbach wird kirchliche Filiale von Rohrdorf.

1857
Erbauung eines Armenhauses auf dem Bopser.

1869
Kauf des heutigen Rat- und Backhauses.

1877
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr und Kauf einer fahrbaren Handdruckspritze

1890/91
Bau der Straße ins Nagoldtal.
1900
Mindersbach wird an die Schwarzwaldwasserversorgung angeschlossen mit einem Hochbehälter mit 50 m3 .

1909
Anschluss an das elektrische Leitungsnetz.

1914/15
Bau eines Schulhauses (jetziges Bürgerhaus) auf dem Platz des 1887 abgebrannten Gasthauses „zum Hirsch“.

1949
Holzeinschlag auf dem Hohbühl durch Franzosen (Reparationsleistung). Die staatliche Entschädigung wurde für die Ortskanalisation verwendet.

1950
Einrichtung einer Buslinie Nagold – Mindersbach – Warth.

Bau eines neuen Wasserhochbehälters (100 m3)

1951/55/58
Ortskanalisation ohne Beiträge der Bürger; danach Straßenausbau.

1956
1. Weihnachtsliedersingen unter dem Weihnachtsbaum am 4. Advent.

1959
Sportplatzneubau durch den Sportverein

ab 1965
Baulanderschließungen „Im Oefelen –Gassenacker – Egartle“, Feldwegbauten.

1966
Nachbarschaftsschule mit der Hauptschule Nagold

1971
Mindersbach wird Stadtteil von Nagold. Der langjährige Bürgermeister M. M. Keck (seit 1949) wird der erste Ortsvorsteher (bis 1980).

1972
Einrichtung eines Kindergartens in den seitherigen Schulräumen. Die Grundschule kommt nach Nagold.

1973
Erneuerung der Ortsdurchfahrt und Neubau von Wasserleitungen.

1973/78
Bau der Leichenhalle und Erweiterung des Friedhofs

1977
Neubau des Feuerwehrgerätehauses, Feuerwehr hat 100-jähriges Jubiläum.

Bau der Schutzhütte und des Freizeitplatzes am Hohbühl

1979/80
Umbau der ehemaligen Lehrerwohnung und Einrichtung des Bürgerhauses.

1983
Erneuerung der Fallleitung vom Wasserhochbehälter ins Dorf.

1984
Die ehemalige Milchsammelstelle (ab 1920) wird zum Schlachtraum für die Stadtteile Mindersbach, Emmingen und Pfrondorf umgebaut.

1995 20. Mai
Vorstellung des Buches “Familien- und Hausgeschichte Mindersbach“, das der Ortsvorsteher Hans Köhler in jahrzehntelanger, mühevoller Forschung zusammengestellt hat.
1.u. 2. Juni: Dorffest mit 700 Jahr-Feier

1999
T. Salzer wird Nachfolger als Ortvorsteher von H. Köhler (seit 1980)
2012
Erwin Pröschel wird nach dem verstorbenen OV Salzer zum Ortsvorsteher gewählt.